Systemische Aufstellungsarbeit

Wer kennt das nicht? Plötzlich verspüren wir Unsicherheiten in der Beziehung, in der eigenen Familie, in Freundschaften oder auch im beruflichen Alltag. Oftmals ist aber zu Beginn nicht klar, woher diese Unsicherheiten oder Konflikte kommen.

Hier kann die systemische Aufstellungsarbeit hilfreich sein. Denn so können Dynamiken und Beziehungen innerhalb eines bestehenden Systems – also zum Beispiel innerhalb einer Familie – sichtbar gemacht werden.

Die Funktionsweise systemischer Aufstellungsarbeit

Die Systemtheorie, welche besagt, dass innerhalb von Systemen bestimmte Ordnungen herrschen und aufzeigt wie einzelne Elemente sich gegenseitig beeinflussen und miteinander in Wechselwirkung stehen, bildet den Grundstein dieser Methodik. Denn jedes System ist um eine Balance bemüht, sei es menschlich oder molekular. So ist es nicht überraschend, dass sich sobald ein Element eines Systems zu einem gewissen Teil verändert, auch andere Elemente beginnen sich zu verändern, um die Balance wieder herzustellen. 

Mit der systemischen Aufstellung kann genau diese gegenseitige Einflussnahme sichtbar gemacht werden. So können potenzielle Konfliktherde und Blockaden, aber auch vorhandene Ressourcen und Lösungsansätze aufgezeigt werden.

Je nach System, welches näher durchleuchtet werden soll, gibt es Familienaufstellungen, Organisationsaufstellungen, Aufstellungen von Teams und Gruppen. Des weiteren gibt eine Vielzahl von Aufstellungsarten, die mit anderen Methoden kombiniert werden können oder bestimmte Schwerpunkte haben. 

Der Grundgedanke ist aber meist ähnlich: In der systemischen Aufstellungsarbeit stehend Personen stellvertretend für die Elemente eines Systems. Jedes Mitglied (Element) kann bei Bedarf auch durch Figuren oder Symbole dargestellt werden. Ein Aufstellungsleiter lenkt die beteiligten Stellvertreter durch den Ablauf der systemischen Aufstellung und gibt weitere Anleitungen.

Wann kann die Systemaufstellung sinnvoll sein?

Systemische Aufstellungen können vor allem helfen, um Bewegung in festgefahrene Situationen zu bringen. So kann es im Coaching von Familien durchaus Sinn machen, vorhandene, immer wieder auftretende Schwierigkeiten oder Konflikte in einem Gesamtzusammenhang und somit umfassend zu betrachten. Denn jeder Mensch beeinflusst seine Familie, während er gleichzeitig auch selbst von seiner Familie beeinflusst wird. 

Wenn Menschen bereits mehrfach vergeblich versucht haben, eine Lösung zu finden oder immer wieder auf dieselben Schwierigkeiten stossen, kann eine Systemaufstellung definitiv in Erwägung gezogen werden.

Beispiel

In einer Paarbeziehung suchen wir uns oft einen Partner aus, mit dem wir die Beziehung leben können, die wir in irgendeiner Form schon kennen. Meistens werden dabei Beziehungsmuster oder Dynamiken wiederholt, die wir in unserer Herkunftsfamilie gelernt haben. Dieser sind wir uns vermutlich gar nicht bewusst.

Eine klassische Aufstellung oder eine Familienaufstellung kann somit immer hilfreich sein,

  • wenn jemand immer wieder an neue Partner gerät, die untreu oder gewalttätig sind
  • wenn Beziehungen immer wieder nach kurzer Zeit scheitern
  • wenn sich innerhalb der Familie bestimmte Krankheiten häufen
  • wenn bei Themen ein familiärer Zusammenhang vermutet wird

Ablauf einer systemischen Aufstellung

Sollte im Coaching ein Thema auftauchen, für das eine systemische Aufstellung sinnvoll ist, eignet sich vor allem der Einsatz von Systembrettern, Aufstellungen mit Figuren oder anderen Hilfsmitteln (Stühle, Zettel, Karten etc.). Gerade die Aufstellung mit Symbolen hilft, Blockaden und Konflikte sinnbildlich zu visualisieren (aufzustellen), ohne diese zunächst konkret zu benennen. 

Die Klientin oder der Klientin wählt für jede im System wichtige Person (Element) eine Figur, ein Bauklötzchen oder ein Symbol aus und positioniert sie intuitiv auf dem Tisch oder Fussboden. Auch für die eigene Person wird eine Figur ausgewählt und positioniert. 

Die Püppchen oder Bauklötze können naturgemäss nicht befragt werden. Die Klientin oder der Klient kann aber entweder um die Aufstellung herum gehen und die Szene aus den Perspektiven der gestellten Figuren betrachten,

  • Können alle auf das Ganze blicken oder steht jemand einem anderen aus der Gruppe im Weg?
  • Existieren bestimmte Richtungen im Raum, in die jede der Figuren schaut?
  • Schauen sich die Protagonisten gegenseitig an oder aneinander vorbei?

oder sich mit den jeweiligen Positionen assoziieren und seine/ihre Wahrnehmung aus dieser Perspektive frei erzählen. Allein die Sicht aus der Meta-Perspektive auf die aufgestellte Szene kann oft schon wertvolle Erkenntnisse bieten.

Neben der systemischen Aufstellungsarbeit sind zum Beispiel auch das neurolinguistisches Programmieren (NLP) ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit.

Interessieren Sie sich für diese Methode(n) und möchten gerne mehr über mich und meine angewandten Praktiken im Coaching erfahren? Dann freue ich mich auf Ihre Kontaktaufnahme:

Helge Zumbach